Entzerrte Texte

Mittwoch, 29. März 2006

Das Versteckspiel. Das Enträtselte?

Interpretation eines lyrischen Textes, würde es in der Schule genannt werden. Aber ich will doch nur den interessanten Songtext verstehen. Hier mal ein Idee, eine von vielen.(Orginal-Übersetzung befindet sich einen Text weiter unten, oder hier)

Wo sind wir? Was zum Teufel geht hier vor? Der Staub hat gerade eben erst begonnen sich zu legen.
Es hat wohl ein Streit stattgefunden, der eben erst vorüber ist. Es war wohl etwas heftiger, da das lyrische Ich(jaja...der Erzähler halt) es überhaupt nicht fassen kann, und eine Menge Staub aufgewirbelt wurde.
Kornkreise auf dem Teppich.
Kornkreise sind rund und eingedrückte Stellen normalerweise auf dem Kornfeld, hier jedoch auf dem Teppich. Vielleicht dort wo die Möbel des Partners standen, der sich nach dem Streit getrennt hat?
Wirbel mich noch einmal herum und reibe mir die Augen. Das kann nicht passieren.
Herumwirbeln entweder um noch einmal das Gefühl für den Partner zu bekommen, oder, wahrscheinlicher, aufzuwachen in die Realität. Dies würde auch besser zu den "Augen reiben" passen.
Wenn geschäftige Straßen, eine Unordnung voll Menschen, innehalten mit schwerem Kopf.
Die Straßen halten inne? Oder die Menschen? Vielleicht nicht bedeutend. Meiner Meinung nach geht es darum, dass die Gefühle des einzelnen auf alle anderen übertragen werden sollen. Sie müssen innehalten und einen schweren Kopf haben, da es mir schlecht geht. Oder ist das noch immer ein Teil des Traums, weil alles so unwirklich ist. Vielleicht auch etwas Zynik bzw. Ironie, die Menschen halten natürlich NICHT inne, nur weil es mir schlecht geht.
Ein Versteckspiel. Züge und Nähmaschinen.
Jetzt wird es interessant. Das Versteckspiel der Liebe. Wie finde ich sie? Wann und warum muss ich mich vor ihr verstecken?
Züge fahren für gewöhnlich immer weiter, sie verlassen den Ort, an dem sie sich eben befinden, wieder. Nähmaschinen versuchen etwas zu reparieren oder festzumachen. Somit dürfte offensichtlich sein, dass die Züge jenen Part der Beziehung charakterisieren, der den anderen verlassen hat; und die Nähmaschine jene Person ist, die die Beziehung retten wollte oder den anderen davon abhalten wollte, ihn zu verlassen - ihn also festhalten wollte.
Die Jahre; sie waren zuerst hier.
Aber wir haben trotzdem Jahre miteinander verbracht, bevor die Trennung kam. Und diese Jahre haben etwas bedeutet.
Ölige Flecken erscheinen auf den Wänden, wo kurz vor der Übernahme noch angenehme Momente hangen.
Flecken durch Bilder die dort hangen und gemeinsame, freudige Stunden zeigten. Die Übernahme ist eventuell wirklich so zu verstehen, dass die Wohnung nun eben wieder nur einem gehört.
Die mitreißende Umenpfindlichkeit dieses stillen Lebens.
Dem Leben ist es egal, wie es dir geht, aber es reißt dich trotzdem mit. Du hast die Liebe kennengelernt, verloren und jetzt ist es wieder still um dich herum.
Ein Versteckspiel. Züge und Nähmaschinen. Blut und Tränen; sie waren zuerst hier.
Den Jahren und den damit positiv verbundenen Gefühlen, die oben beschrieben werden, stellen sich nun hier die negativen Gefühlen während des Streits und der Trennung entgegen und scheinen die obige Meinung zu revidieren, nicht die Jahre, sondern Blut und Tränen werden mir ins Gedächtnis als erstes kommen, wenn ich in Zukunft daran denken werde.
Mhhh...Was sagst du? Dass du es nur gut gemeint hast?, natürlich hast du das.
Mhhh...Was sagst du? Dass es nur zum Besten ist?, natürlich ist es das.
Mhhh...Was sagst du? Dass es das ist, was wir brauchen? Und du hast das entschieden.

Der eine trennt sich, und meint, es wäre auch noch richtig, das Beste, und das nützlichste. Durch sarkastische Nachsätze des anderen wird gezeigt, dass das nicht seine Meinung ist, sondern alles von ersterem entschieden wurde. Hätten wir das nicht zusammen bereden sollen?
Was hast du gesagt? Und was hat SIE gesagt?
Aja...SIE ist wohl der Grund für die Trennung. Eine Andere.
Erlösende Wörter fallen weiter aus deinem Mund. Mittel-süßliches Gerede, herausgeschnittene Wörter aus einer Zeitung.
Nun endlich erkennt auch derjenige, der verlassen wird, dass der andere nur irgendwas labert, und dies hilft ihm zu erkennen, dass der andere einen selbst nicht verdient hat. Deswegen wohl erlösende Wörter. Es mag ganz nett sein was ich zu hören bekomme, aber es sind eben abgedrosche Phrasen, wie aus einer Zeitung herausgeschnitten und aufgesagt.
Sprich nicht von Gefühl, nein ich glaube dir nicht. Du kümmerst dich kein bisschen darum. Du kümmerst dich kein bisschen darum.
Und in allem was du sagst, ist kein Gefühl, oder: versuche nicht, mir deine Gefühle erklären zu wollen. Ich glaube dir eh nicht, denn es ist dir scheiss egal, wie es mir geht.

Irgendwie dachte ich, dass es in dem Text um etwas gehen könnte, was mich im Moment mehr betrifft, aber es gibt die Zukunft...Außerdem ist ja die Musik wunderschön. Achja, irgendwelche unsinnigen Sätze meiner Übersetzung können natürlich auch an dem etwas verqueren Sinn schuld sein. Aber ich finde den Text wundervoll.

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