Die Nacht. Die Unvergessene. Erster Akt.
Erster Akt dieses Dramas, im wörtlichsten Sinne, in dem der lyrische Anti-Held aufwacht, duscht, und sich anzieht.
Ein Morgen wie kein anderer.
Ein Morgen wie kein anderer.
Es ist 8:02 Uhr, oder eine andere frühe Zeit. Noch bevor ich die Augen aufschlage, bemerke ich, dass keinerlei Kopfschmerzen mich plagen. Sonderbar, nach solch einer Nacht. Solch einer Nacht. Solch einer Nacht? Als ich die Augen öffne, die Bettdecke von mir herunterstoße und mich Richtung Badezimmer quälen will, fällt mir auf, dass ich unter meinem Schlafanzug noch ein T-Shirt trage - aber, wie um diese Dopplung auszugleichen, trage ich keine Hose. Warum? Ich erinnere mich - an wenig. Direkt vor der wundersamen Entdeckung der nicht vorhandenen Kopfschmerzen kommt ein Gespräch mit einer Klassenkameradin über einen italienischen Freund. Ich trotte ins Bad, schaue in den Spiegel und bin kaum überrascht, dass meine Kontaktlinsen ihren Weg auch nicht mehr in ihre Reinigunsflüssigkeit gefunden haben, sondern noch in meinen Augen verweilen. Wie kam ich nach Hause? Ich schäle mich aus dem doppelten Oberteil und klettere unter die Dusche. Das kalte Wasser belebt, was der viele Vodka zerstört hat - Gedanken. Keine Gedanken gemacht in der Nacht. Keine Gedanken vorhanden über die Nacht. Nur unscharfe, verschwommene Bilder von der Zeit als ich noch mit der ersten Eistee-Vodka-Flasche gerungen habe. Bilder, die mich dazu getrieben haben, mehr und schneller zu trinken. Ich stelle die Dusche ab und greife mir ein Handtuch. An das Geschehen rund um die zweite Flasche existieren schemenhafte Eindrücke, doch das eigentlich eher belanglose Gespräch über den Freund, der viel zu weit weg ist, sticht in einer unheimlichen Klarheit und Helligkeit hervor. Ich binde mir das Handtuch um, schalte das Licht ab und torkele vorsichtig in mein Zimmer zurück. Danach kommt die große, lange Dunkelheit, in der ich irgendwie aber noch nach Hause gekommen bin. In diesem Moment habe ich es genossen, nichts zu wissen, sich über nichts den Kopf zerbrechen zu können. Wohltuend.
Ein paar Stunden später hat sich das dramatisch geändert.
- Fortsetzung folgt -
Arakasi - 4. Feb, 03:16