Genauer hingeblickt
Manchmal hat man eine wunderbare Idee und kann schreiben ohne zu wissen, wo man endet. Und manchmal weiß man wie ein Text schließen soll, und sucht nur nach dem richtigen Beginn - dem Satz, der alles wunderbar eröffnet. Manchmal spielt es auch einfach keine Rolle, ob ein Text Qualität besitzt.
Aktueller Stand:
[ ] Idee
[ ] Schluss
[x] Bedeutsamer Text
Arakasi - 19. Sep, 23:52
Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende.
- Richtig. Das schriftliche Abitur ist gelaufen und Mathematik hat heute noch einmal den schwarzen Kummervogel abgeschossen.
Arakasi - 17. Mai, 14:52
Ich kann zur Zeit nicht hier bloggen, wegen:
- der Tschebischov-Ungleichung im Kopf
- des dry farmings in den Gedanken
- der säureneutralisierten Musen
- des kreischenden Kafkas im Hinterkopf
Bald. Bald ist es vorbei.
Arakasi - 14. Mai, 01:30
Sneak-Preview heute, d.h. es wird ein Überraschungsfilm gezeigt, der noch nicht in den deutschen Kinos läuft, und danach soll man den Film mit Schulnoten bewerten:
Vor dem Film:
Person, weiblich, sehr hohe Stimme: "Also, wenn ich gut gelaunt bin, geb ich dem Film auch eine bessere Note!"
Kopfschütteln.
"Tsosti" lief; sehr interessante Thematik(ganz kurz: Kriminalität von Jung-Erwachsene, die auf den Straßen von Johannesburg aufgewachsen sind), die etwas an "City Of God" erinnerte, aber von der Klasse nicht ganz mithalten konnte. Trotzdem ein guter Film, der dieses Jahr auch den Oscar für den besten ausländischen Film bekommen hat.
Während des Filmes immer Mutamßungen direkt in der Reihe über einem hören zu müssen, ist auch sehr nervig:
Frauenstimme I: "Also, ich glaube, der wird jetzt erschossen"
Frauenstimme II: "Nene, der bringt das Baby jetzt zurück und wird verhaftet"
Frauenstimme III: "Quatsch, der bringt das Baby auf keinen Fall zurück.."
Frauenstimme I: "Gib mir mal die Cola...."
Arakasi - 20. Apr, 01:25
Man kennt sie ja diese Leute, die von sich behaupten unfotogen zu sein und meinen auf jedem Bild, das von ihnen gemacht wird, sie müssten schrecklich aussehen. Das ist nervig, niemand will es wissen, und es stimmt auch seltenst.
Deshalb sage ich:
"Ich bin unfotogen, und sehe auf jedem Foto beschissen aus!"
Es gibt ein tolles Kinderbild von mir, als ich ungefähr 6 Jahre war: noch strohblonde Haare,weißer Schal(ich war erkältet), rote Wasserpistole, Schaukel im Hintergrund, ich renne durch die Gegend verfolge irgend wen, schaue aber direkt in die Linse und lache ungekünstelt und natürlich.
Es war das letzte Bild auf dem ich mir wirklich gefalle.
Danach nur noch einschneidende Erlebnisse: Familienbilder, die ich ruiniere, weil ich die Augen zu habe(häufig), weil ich ein gekünsteltes Lächeln der Kamera schenke(oft), weil man mir ansieht, das ich mich total unwohl fühle(immer) oder ich so ernst dreinschaue als wäre das Bild im Rahmen einer Beerdigung und nicht einer Hochzeit entstanden(2 Mal).
Die Fotografen in der Schule, die jährlich Bilder für den Schulausweis gemacht haben, begrüßte ich immer mit den Worten: "Hallo, ich bin wirklich und ganz echt unfotogen." - "Das kriegen wir schon. Setz dich erstmal da hin, und lächle ein wenig; sei ganz natürlich." Ca. Zehn Bilder später: "Okay...vielleicht schaust du doch lieber etwas ernster". "Ich habs ihnen doch gleich gesagt", konnte ich mir gerade so verkneifen, und hab es bei einem Blick, der das gleiche sagt, belassen.
Die Bilder, die dabei herauskamen, hätten auch bei "Neues von hinter schwedischen Gardinen" erscheinen können. Lustigerweise mussten wir, als die Fotos gemacht wurden, uns tatsächlich einen Blatt mit unserem Namen und unserem Geburtsdatum vor die Brust halten, damit der Fotograf uns richtig zuordnen konnte - es hätte also auch gut neben den üblichen Verdächtigen veröffentlicht werden können.
Und je öfter ich auf Bildern schlecht aussah, desto mehr redete ich mir ein, ich sei unfotogen.
Aber Ostersonntag bin ich auferstanden von den Fotoleichen. Wir waren mit der Verwandtschaft essen, als mein Cousin seine Kamera zückte, und mehrere Fotos von mir machte. Nachdem die ersten beiden nichts wurden, hab ich mir gesagt, dass es schon schön wäre, wenn ein ordentliches Foto von mir existieren würde, also hab ich alle Hemmungen fallen gelassen und natürlich in die Kamera gelacht. Es könnte auch daran gelegen haben, dass mein kleiner Großcousin, Felix, urplötzlich unter der Tischplatte zwischen meinen Beinen aufgetaucht ist; was man aber auf dem Foto zum Glück nicht sieht.
Und deshalb hab ich jetzt beschlossen, wenn ich in Zukunft fotografiert werde, mir den Felix zwischen den Beinen vorzustellen. Das mag unorthodox sein, aber das klappt - da bin ich mir sicher.
Arakasi - 19. Apr, 00:29
Na, wer will denn da noch einmal Winter spielen; der Frühling etwa? Das war heute doch hoffentlich nur ein nasser Ausrutscher.
Ab morgen dann wie gewohnt, bitte, Sonnenschein. Ich muss doch lernen.
Arakasi - 21. Mär, 23:48
Die ersten warmen Sonnenstrahlen habe ich heute genutzt, um mit den Abiturvorbereitungen zu beginnen. Sitzend auf einer Bank auf der Terrasse habe ich Kohlenwasserstoffe in mich hineingeprügelt; ganze fünfundvierzig Minuten lang - dann tat mir der Rücken weh. Die Bank war unbequem und ich hatte keinen Tisch. Weswegen ich mit dem Heft auf meinem Knie wichtige Aussagen markieren und Aufgaben lösen musste. Immerhin ein Anfang. Morgen scheint die Sonne wieder. Ganz bestimmt.
Arakasi - 20. Mär, 22:11
Mathe, Deutsch, Englisch. Das sind die Fächer zu denen ich einen Abizeitungsartikel verfassen werde. Kreativ, witzig, innovativ, ausgefeilt, bildlich, informativ. Und so werden die Abizeitungsartikel geschrieben - aber nicht heute. Vielleicht morgen. Hilfe. Wo ist meine Muse?
Arakasi - 6. Mär, 21:44
Mein neues Bett ist vier mal so breit wie mein altes - zumindest in gefühlten Breiten. Der Aufkleber auf dem Karton sagte: 160cmx200cm. Ich sage, das ist unendlich groß, wenn man vorher 90cm hatte. Interessanterweise gab es bei diesem großem schwedischen Möbelhaus Matrazen mit 160cm Breite, aber keine Lattenroste mit 160cm Breite, sondern bei 140cm war Schluss. Vielleicht statische Gründe, oder so. Also muss man 2 Lattenroste mit 80cm Breite kaufen, was wir dann auch gemacht haben. Das hat jetzt zwei gravierende Nachteile. Zum einen mussten wir zwei Lattenroste zusammenbauen, was etwas Fuselei war. Zum anderen ist jetzt - rein medizinisch - der beste Platz zum Liegen nicht in der Mitte der Matraze, sondern bei 1/3 und 3/4 Breite. Bei 1/2 - in der Mitte - ist sogar der schlechteste Platz, da dort die beiden Lattenroste zusammenstoßen und fast keine Dämpfung bieten. Das waren zumindest die Befürchtungen meiner Mutter, womit sie mich etwas nervös machte, da ich ja doch gelegentlich auch so schon unter Rückenschmerzen leide.
Als ich sah, dass mein alter "Lattenroste" ein paar stinknormale Holzbretter waren, querbeet verlegt unter meinem Bett und an manchen Stellen völlig fehlten, wusste ich woher meine Rückenschmerzen kommen.
Bleibt nur noch zu klären, ob meine Kuscheltiere, die unter dem neuen Bett keinen Platz mehr finden, ihr Dasein von nun an auf meinen verschiedenen Schränken fristen werden, oder in den heute gekauften weißen Plastikboxen, die hinter meinen Schiebewänden verstaut werden?
Arakasi - 28. Feb, 23:05
Passend zu Fasching kommt hier ein Text über Masken. Keine für den Faschingsumzug, den Rosenmontagsball oder Prunksitzungen. Sondern die für jeden Tag im Jahr; im Leben.
Doch im Vergleich zu den bunten, effekthascherischen Masken der Faschingszeit sind jene Masken komplexer, tiefgründiger und oft nicht zu entdecken. Sie bedecken nicht das Gesicht des Menschen, sondern seinen Charakter. Sie machen es uns möglich den Menschen noch zu erkennen, aber niemals zu kennen. Gute Masken verschmelzen mit der Realität. Schlechte Masken wirken aufgesetzt. Wir charakterisieren Menschen mit schlechten Masken, die anderen nur etwas vorspielen, meist mit abschätzigen Worten. Und doch ist das noch die bessere der beiden Masken. Denn sie wird wahrgenommen, und besonders die Tatsache, dass noch etwas anderes - vielleicht besseres – bei dem Menschen dahinter stecken könnte. Der Träger der Maske möchte uns vielleicht aus gewissen, eventuell sogar schwerwiegenden, Gründen nicht daran teilhaben lassen, aber wenn wir langsam und einfühlsam vorgehen, könnten wir ihm helfen, seine Maske Stück für Stück fallen zu lassen bis wir ihn eben doch kennen und uns ein neues, wahres Urteil bilden könnten.
Gute Masken dagegen bergen keinen Ansatzpunkt. Etwas von dem man nicht weiß, dass es existiert, kann man nicht bekämpfen, verbessern oder vernichten. Vielleicht mögen wir auch die Maske des Anderen und sehen keinerlei Anlass irgendetwas ändern zu wollen. Vielleicht hassen wir sie auch, aber sehen keine Möglichkeit oder Anlass den Menschen zu ändern. Er ist halt eben so. Punkt. Nein, er ist nicht so, aber das weiß eben niemand und darin liegt ein unendlicher Vorteil, der durch alle Antipathie und allen Hass auch nicht entkräftet wird: Maskenträger sind geschützt; geschützt davor echte Emotionen, Gefühle und Gedanken preisgeben zu müssen. Das ist keine Heuchelei vor anderen, sondern Schutz vor sich selbst. In der Öffentlichkeit behält man zunächst die Kontrolle über sich, ehe man dann zu Hause, im Privaten, im Bett auseinander bricht und den vorher verborgenen Gefühlen und Gedanken freien Lauf lässt. Vielleicht nimmt man die Maske auch vor sehr guten Freunden ab, aber man verschwendet keinen Gedanken daran sie generell und für immer fallen zu lassen - wenn man dazu überhaupt noch in der Lage ist.
Vielleicht muss auch nur etwas Einschneidendes geschehen, damit man einsieht, dass die Maske nur Ballast ist, und man ohne leichter lebt. Doch zuviel "Vielleicht", hier - im Text; und dort - im Leben. Zuviel für sichere Änderungen.
Arakasi - 20. Feb, 21:52