Verzerrt geblickt

Samstag, 3. Juli 2010

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Kann man lesend an einem Buch ersticken? Oder vielleicht platzt auch einfach nur der Kopf?
Das ist zuviel, zuviel, zuviel - und eigentlich nur Fantastisches und Richtiges, aber zuvielzuvielzuviel.

Freitag, 11. Juni 2010

Blickdicht VII

Spaßeshalbernecken.
Französische Küsten dort oben, selbst ganz oben bei den Normannen, können keine Mädchen verdummen. Ein Liter schwarzer Tee mit Minze, dem Saft einer Zitrone und einem klitzekleinen Löffel Zucker, egal wie hoch er auch gehäuft sein möge, machen noch keinen süßen Eistee. Und knisternde Spannung in der Luft macht noch lange keine Dummheit.
Manches davon musste die kleine Sue feststellen, als sie ihrem Kumpanen vorwerfen wollte, dass er heute etwas verbrannt hätte - verpasst, meinte sie eigentlich. Verbrannt. Chancen verbrannt, die man nicht hatte. Chancen verpasst, die man hatte, obwohl man es nicht wusste. "In den Nächten musste ich dich ausboxen", ein Wort wie ein Wischmob, treffend gewählt; jedoch wäre jetzt damals, dann rette sich wer kann - Sue jedenfalls nicht. Arroganter, selbstironischer Charme und die entscheidende Prise Harmlosigkeit, vorgetäuschte. Wer nicht tanzen will, der hat schon. Eine Flasche Wein am Main macht noch keinen Sommer. Sommer ist Gewitter und Blitz und Donner. Für Sue allerdings nur folgendes: Kein Knall, keine Lichtbögen und erst recht kein Grollen. Immerhin.
Manchen fällt der Himmel auf den Kopf. Sue tropft die Weisheit aus den Ohren auf ein langes Stück Papier. Wenn sie ein wirklich wichtiges Anliegen hat, schafft sie es, 6m 30cm weit zu tropfen, aber niemand versteht sie.
Ernstesnachgedenk.

Sonntag, 6. Juni 2010

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Mal sieht es so aus. Mal scheint es anders. Und dann wieder ist es völlig undurchschaubar, ehe es wieder so aussieht...oder auch anders.
Wie so ein Wackelbild, das dutzende verschiedene Bilder zeigen kann, aber auch mal, wenn es will, garnicht funktioniert. Und die Bilder sind natürlich nie dieselben - außer manchmal. Sonst wäre es zu einfach.

Mittwoch, 19. Mai 2010

Blickdicht VI

Wettentspanntwarten.
Ich bräuchte zwei, besser drei Schaufelbaggerladungen voll Gelassenheit, dachte sich der Cola-Verschluss gerade noch etwas nervös, als er plötzlich ein sanftes Ziehen und dann eine starkes Drehen wahrnahm.
Vermutlich unabhängig davon - es sei denn Schokomüsli hat telepathische Fähigkeiten - , jedoch nur etwas später, stellte das Schokomüsli dagegen völlig nüchtern fest, dass es noch gut ist für zwei, maximal drei Schüsseln Müsli - aber auch nur wenn die Motte nicht entdeckt wird, die gerade durch das Müsli krabbelt und es dabei sehr kitzelt.
Bei der Gasflamme dagegen kann man sich sicher sein, dass sie keinerlei Telepathie beherrscht (oder hat man schon jemals von Gasflammen mit telepathischen Fähigkeiten gehört? Nein, natürlich nicht, das wäre auch Unsinn) und so kann es nur Zufall sein, als sie sich noch am gleichen Abend gerade mal wieder bestätigt fühlen wollte, dass sie zwar nur ab und an brennt, aber de facto unendlich ist; jedoch ihr der Abbau und die Umrüstung zu einem Konvektionsherd da dazwischen kam.
Hoffnungsvermutetgedulden.

Dienstag, 18. Mai 2010

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Die kleine Cami konnte schon immer besonders gut eigentlich positive Nachrichten den anderen Kindern im Sandkasten so vermitteln, dass diese zu heulen begonnen haben. Das hat sich bis heute nicht verändert. Jetzt sind es nur keine Kinder in Sandkästen mehr, sondern Buben in entfernten Städten. Buben weinen natürlich auf gar keinen Fall - sie schlucken nur schwer und schlafen schlecht.
Niemand weiß, ob das Camis Absicht, oder eine Freiheit ist, die sie sich einfach heraus nimmt.

Dienstag, 30. März 2010

Im Zweifel Für Den Zweifel

Und nicht dagegen. Eigentlich klingt das garnicht so schwer, dachte sich Aidan und setzte mit seinem kleinen, roten Cabrio endlich zum Sprung über den Höllenschlund an.

Donnerstag, 4. Februar 2010

Was für eine Schlacht...

elaine, sprach die halbe walnusshälfte, du bist eine solche plakative whiskeyschönheit, dass es kracht!
und du hast überall runzeln und furchen und bist außen und innen hart, entgegnete diese kühl
die beiden hatten sich vor einem geysir getroffen, um zusammen eine runde cricket zu spielen
(bis ihnen auffiel, dass man cricket nicht alleine spielen kann - und sie die regeln auch nicht kennen)
(deswegen liefern sie sich jetzt seit mehreren runden ein beleidigungsduell)
deine plakativität knallt so laut, dass der geysir sich reglmäßig erschrickt und kleine dampfwolken ausstößt, spricht die walnusshälfte und läutet somit eine neue runde ein
pass nur auf, dass ich nicht auf dich trete, du....du....du.....nuss!, kontert elaine spöttisch
und wer wüsste, wie das weitergegangen wäre, wenn nicht plötzlich der geysir die geduld verloren hätte
könnt ihr nicht endlich mal euer geschnatter einstellen, blubbert und grollt er
könnt ihr mich nicht in frieden lassen, donnert und gluckst er
haut endlich ab, explodiert er und verpasst unseren beiden beleidigungsduellanten eine dampfwelle, die sie von den füßen holt
(sieht man bei walnüssen ganz genau hin, mit einem Nussmikroskop, kann man 9 kreisförmig angeordnete Beine erkennen!)
aber wir machen doch nur spaß, erklingt es wie aus einem mund, sobald sich beide wieder etwas berappelt haben
aber es nervt, schreibt der geysir mit großen dampfbuchstaben in den himmel
du blöder alter geysir, meckert die walnusshälfte
du durchsichtiges stück, stinkender damp, echauffiert sich elaine
- und ehe sie sich versehen hatten, wurde aus dem duell ein triell
und so sitzen, stehen und dampfen sie da jetzt vor sich hin; keiner ist einsam, alle sind glücklich und das ganze ändert sich erst, als der kleine Drache aus seinem Jahrhundertschlaf gerissen wird (weil die Walnuss aus Versehen über das Geysirloch gelaufen ist, als dieser gerade wieder loslegen wollte, und dann mehrere Kilometer durch die Luft geschleudert wurde, und dummerweise direkt auf dem mittleren, geschlossenen Auge des Drachen landete), aber das ist eine andere Geschichte ...

Donnerstag, 7. Januar 2010

Unvollendet in Pink und auf der Zunge macht es "bzzzzzzzzz"

Antigua schlenderte ihr ganzes Leben über Straßen, wie andere Menschen auf Eis laufen; schlitternd.
„Ab heute ändert sich das!“, beschloss sie gestern und in den letzten 25 Stunden geschah folgendes:

„Ab heute ändert sich das!“, sind ihren letzten Worte, als sie an einem sonnigen Frühjahrsmorgen, kurz nach einem heftigen Regenschauer, den Regenbogen gen Himmel erklimmt, ehe sich dieser direkt unter ihr auflöst und sie zurück auf dem Boden, dem schroffen, ihr unbekannten "Boden der Tatsachen", landet. Keine Träumereien mehr, kein Fantastereien und vor allem keine was-wäre-wenn-Spielchen in ihrem Kopf mehr, sondern nur noch die nackte Realität.
Antigua war noch nie ein Kind von Traurigkeit gewesen. So bastelte sie sich mit sieben Jahren einen Heißluftballon, mit acht flog sie mit ihm über jeden großen Teich, den sie finden konnte und mit zehn schließlich konnte sie sich in eine Rakete verwandeln und bis zum Mars düsen.
Ganz verdattert sitzt sie nun auf der Wiese, die ihr ungewöhnlich ungemütlich vorkommt und unsagbar pieckst. Der Regenbogen ist für sie auch nicht mehr das, was er mal war: seine Farben sind so blässlich, als wäre er durch Milch gezogen worden. Langsam rappelt Antigua sich auf, klopft sich Grashalme und Staub von den Kleidern und überlegt, noch immer etwas bedröppelt, wohin sie auf dem Regenbogen denn überhaupt unterwegs gewesen war.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

Kaskadenhimbeeren

Das sei einfach nicht deine Art, war deine Antwort auf meine Frage, ob wir nicht herum knutschen könnten, um einen Elefantenlöwen einen Stich in die Magengegend zu verpassen; deiner Antwort ließt du deinen entzückenden, braven Augenaufschlag folgen, der zusammen mit deiner adretten Kleidung nur einen Schluss zu ließ: du bist die Unschuld in persona. Dabei seist du alles andere als unschuldig, sondern die Tochter des Teufels in Himbeerrot - wie du mir neulich erzähltest.
Während du metaphorisch auf mich einschlägst, komme ich nicht umhin mich zu fragen, ob man in der Nähe von Wasserfällen ersticken kann, Ein Bekannter meinte neulich, dass es keinen Unterschied macht, ob man erstickt oder gevierteilt wird; denn tot sei schließlich tot. Ein solcher Pragmatist. Die Romantiker unter uns ziehen lapidare Abgeschiedenheit jedem Totsein vor - und außerdem ein Plüschkaninchen für dich aus dem Hut, den sie vorher unter den Sentimentalen wandern ließen.
"Oh, ein Plüschkaninchen", frohlockst du, ehe du dazu übergehst in deinem schlichtem Alltag noch ein Stück weiter zu versinken wie ich in einem Buch, dessen Titel in Treibsand geschrieben steht.

Freitag, 31. Juli 2009

Blickdicht V

Ordinärfarben.
Weiß oder lila und gelb; jedenfalls stürzen sich weder Weiß noch die Farben in unbekannte, lockende Fluten, wenn sie das heimische Gefilde ganz in Ordnung finden, behauptet Eleisa, als sie gerade in ihrer ganz eigenen Art die hitzige Diskussion mit ihrem Kater weiter anheizen möchte, um ihn aus der Reserve zu locken. Mehr als ein mitleidiger Blick ist ihm diese wilde Spekulation allerdings nicht wert. Da will doch keine Farbe mehr ein Risiko eingehen, poltert Eleisa und legt noch einen nach, und geben sich mit ihrer Normalität zufrieden: nur weiß, kein wundervolles schneeweiß oder gar schlohweiß, nur lila und gelb, kein entzückendes fliederfarben und erfrischendes citrongelb. Dem Kater ist das sowas von egal und geht erstmal was mampfen. Ach, diese Farben...sie bringen mich noch um meinen Verstand, klagt Eleisa - wie immer - schlussendlich.
Dass du dir aber auch immer Hoffnungen machen musst, dass gerade du etwas ändern könntest, kaut der Kater ihr etwas vor, und du willst doch gar nicht völlig bei Verstand sein.
Konspirativfarben?

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